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Gewinnung von Foraminiferen: Probennahme, Aufbereitung und Aufbau einer Sammlung
Bergung heutiger Foraminiferen
Gehäuse von erst kürzlich bis vor einigen Jahren verstorbener Exemplare werden im Sprachgebrauch als rezente Foraminiferen bezeichnet, wenngleich es sich nur noch um die Gehäuse handelt. Sie können einfach mit dem Meeressediment geborgen werden. Sandige Stellen sind zu meiden und tonige, wattähnliche Stellen zu bevorzugen. Sand ensteht durch die Arbeit von Wellen und Wind, die nicht nur Steine feinmalen und runden sondern auch Foraminiferen.
SpülsaumVom Ufer aus empfiehlt es sich bei Niedrigwasser zu suchen und von der nassen Bodenoberfläche noch feuchtes Material mit einem Suppenlöffel oder einer Scheckkarte abzunehmen. Es sollten sichtbare, kleine bis 5mm große, gut erhaltene (= scharfkantige) Schnecken und Muscheln zu sehen sein, was insbesondere in Spülsäumen der Fall sein kann. Optimal ist es Sediment aus brandungsfernen Bereichen beim Schnorcheln oder Tauchen vom Meeresboden abzunehmen. In beiden Fällen sollte umgehend vor Ort mit einer 5x-10x Lupe eine Fingerkuppe des Materials auf Foraminiferen untersucht werden. So kann wenig Ergiebiges vor Ort bleiben und die Suche gegebenenfalls weitergehen. 300g-500g sind in der Regel ausreichend, da bereits in 1g hunderte Gehäuse enthalten sein können.

Verpackung und Dokumentation
Jede Probe muss sicher verstaut und mit genauen Ortsangaben und Notizen beschriftet werden. Ich verwende feste, wiederverschließbare Plastikbeutel mit 1
       
Liter Volumen. Ich markiere außen mit wasserfestem Filzstift alle Angaben. Außerdem lege ich einen Zettel mit allen Angaben in eine wasserdichte kleine Plastiktüte (0,1 Liter). Die große und kleine Tüte packe ich nun in eine weitere verschließbare Plastiktüte. Der Fund wird ebenfalls im Probenbuch markiert. Fotos vom Fundort mit GPS-Daten runden die Dokumentation ab. Mit dieser Methode habe ich bisher alle Proben sicher und wiedererkennbar nach Hause gebracht.
Vorbehandlung vor Ort
Das Material sollte feucht gehalten werden und am gleichen Tag mit Süßwasser in einem feinen Sieb (Porengröße maximal 100µm) durchgespült werden kann. Es wird vermieden, dass sich eine Salzkruste absetzt und feine Gehäuseteile beschädigt. Als Folge gehen Partikel die in einer Richtung kleiner als die Poren sind verloren und das Trockengewicht des Gesamtsediments läßt sich nicht mehr ermitteln. Wen die kleinere Begleitfauna interessiert oder wissenschaftliche Zählungen anstellt sollte die Spülung unterlassen. Partikel größer 1,5mm Siebsollten nach Sichtung ebenfalls entfernt werden, da meist keine Foraminiferen enthalten sind. So wird die Probe auf die für Foraminiferen relevante Fraktion reduziert und Gewicht gespart.
Eine Reisesiebset kann im Aquarien- handel (für Artemiazucht) erworben werden. Die Siebe müssen sorgfältig gereinigt werden, bevor die nächste Probe hineinkommt. Danach kann das verbleibende Material auf zum Beispiel einer Zeitung getrocknet werden, was das Gewicht weiter reduziert.


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