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Gewinnung von Foraminiferen: Herauspicken der Foraminiferen
Vorbereitung: Aufteilung in Größen und Ausstreuung
SiebDas Ausgangsmaterial sollte gewaschenes Rohmaterial sein. Es muss zunächst in 3 (oder mehr) Korngrößen (=Fraktionen) geteilt werden: (Fraktion 1 größer ca. 1mm; Fraktion 2: ca. 0,5mm bis ca. 1mm; Fraktion 3: kleiner ca. 0,5mm). Dazu benötigt man einen Siebsatz, wie er z.B. für 10€ im Aquarienhandel gekauft werden kann (siehe Bild). Man legt 2 saubere Blätter Papier auf die Arbeitsfläche sowie 2 kleine Tütchen mit Beschriftung "größer 1mm" und "0,5mm bis 1mm".
Das Material wird über Papier 1 ins Sieb mit ca. 1 mm Maschenweite gegeben. Das Sieb sollte nur 1/3 gefüllt sein. Gegebenfalls muss mehrfach befüllt werden. Das Sieb wird über dem Papier 1 solange vorsichtig hin- und hergeschüttelt, bis nichts mehr durchfällt. Man schüttet nun den Siebinhalt, dessen Einzelteile (=Korn) größer als 1mm sind, auf Papier 2 und säubert darüber das Siebnetz restlos ! Nun faltet man das Papier 2 vorsichtig, sodaß nichts wegrollt und gibt den Inhalt in das Tütchen mit Beschriftung "größer 1mm". Papier 2 pustet man sauber.
Nun schüttet man das was auf Papier 1 liegt in das Sieb mit 0,5mm Maschenweite. Es wird wieder solange geschüttelt bis nichts mehr durchfällt und der Inhalt auf Papier 2 geschüttet und von dort in das Tütchen "0,5mm bis 1mm". Auf Papier 1 liegt nun Fraktion 3 (Größe kleiner 0,5mm) und kommt in das Tütchen, in dem das Rohmaterial war. Alle Tüten sollten dann in eine große Tüte wandern, die alle Angaben zur Probe enthält. Damit ist die Vorbereitung beendet.
Ausstreuung
AusleseschaleBenötigt wird nun eine schwarze Ausleseschale. Wer sich diese für 29 € nicht leisten will, kann sich aus Metall eine Schale ca. 10cm lang selbst basteln. Plastik sollte nicht genommenw werden, da die Partikel elektrisch aufgeladen werden und leicht wegspringen. Es eignen sich zum Beispiel ebene Deckel von Marmelade- oder Gurkengläsern. Man dreht sie um und lackiert sie schwarz. In die Ausleseschale gibt man eine Fraktion so, dass jedes Korn einzeln liegt. Durch die Aufteilung nach Größen muss am Binokular nicht ständig die
       
Schärfe eingstellt werden, da man sich in einer Schärfeebene bewegt. Idealerweise beginnt man mit der mittleren Fraktion 0,5-1mm.

Herauspicken und Vorsortieren
Benötigt wird nun ein sehr feiner Pinsel der Größe 0 oder besser 00, ein Igelstachel eingeklebt in die Spitze eines leeren Kugelschreibers oder etwas anderes sehr fein Gespitztes. 4-Loch Zelle Außerdem legt man sich 2 oder 3 Mikrozellen mit jeweils 4 Löchern bereit, um die Funde einzusortieren. Die Probe enthält nun alles Mögliche und niemand erkennt auf Anhieb alles, Anfänger eventuell garnichs. Das ist die beste Voraussetzung um unvoreingenommen vorzusortieren. Jedes Korn sollte zunächst genau betrachtet werden und mit dem leicht angefeuchteten Pinsel (oder angefetteten Stachel) aus der Ausleseschale in ein Loch der Mikrozelle gelegt werden. Sieht das nächste Korn ähnlich aus, legt man es zu Korn 1 oder wenn nicht in das nächste Loch. Man sollte erstmal nicht mehr als 8 (oder 12) Gruppen bilden. Von jedem gleich Aussehenden sollte man 20 Stück herauspicken (=auslesen). Das 21. kann man also liegen lassen. Findet man nichts mehr Neues und sind die Zellen mit ca. 160 Stück gut gefüllt ist die Vorsortierung beendet.

Erste Bestimmungsversuche
Vor weiterer Sortierung ist es jetzt an der Zeit erste Bestimmungsversuche zu machen. Dazu wird Literatur zur Fundregion und geologischen Zeit z.B. heutige Mittelmeerforaminiferen o.ä. benötigt. Man nimmt sich nun Loch für Loch vor und sucht in der Literatur nach ähnlichen Abbildungen. Dabei geht es erstmal nur um die Gattung (erstes Wort in einem wissenschafltichen Namen) und nicht die Art (zweites Wort). Ein gutes Buch wird zu jeder Abbildung eine schriftliche Beschreibung liefern. Diese sollte man sich unbedingt durchlesen und verstehen. Meint man etwas identifiziert zu haben, wird das mit der zugehörigen Literaturangabe notiert: Loch 1 Elphidium nach Meyer 2012, Tafel 7 Bild 3. Sind viele Zellen verfügbar empfiehlt sich eine Umsortierung. Die so vorsortierte Sammlung bespricht man mit jemand, der sich auskennt. Nach Absprache bieten auch wir kostenlos an, bei Bestimmungen zu helfen. Dazu müssen 3-5 Exemplare von jeder aussortierten Gruppe mit den Bestimmungsvorschlägen zu uns geschickt werden. Es zahlt sich nun aus, dass 20 Stück aussortiert wurden. Ferner benötigen wir Rohsediment, je nach Feinheit zwischen 1g-100g.


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