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Gewinnung von Foraminiferen: Probennahme, Aufbereitung und Aufbau einer Sammlung
Aufbau einer Sammlung
Die Beschäftigung mit Foraminiferen führt schnell zu einer Ansammlung von Proben, ausgesuchten Foraminiferen, Beifang, Literatur und Aufgaben, die man ständig vor Elphidiumsich herschiebt. Ich empfehle "inne zu halten", über die eigenen Aktivitäten und Interessen nachzudenken und ein Konzept zu entwickeln. Für wen ist die Sammlung und könnte sie zukünftig nützlich sein ? Wieviel Zeit habe ich, welche Tätigkeit kostet wieviel Zeit und ist es dann der Mühe wert ? Gibt es andere, die mir helfen können oder bei denen ich einsteigen kann ? Wie präsentiere ich die mit bloßem Auge meist nicht erkennbaren Objekte ? Wer die grund- sätzlichen Punkte für sich entschieden hat, wird nicht im Meer der Möglichkeiten ertrinken. Eine wertvolle Sammlung wird so entstehen, die auch für Andere von Nutzen sein wird.

Qualität der Proben
Die Qualität einer Probe sollte nicht an Schönheit, Größe und Anzahl der enthaltenen Foraminiferen fest gemacht werden. In der Dinosaurier Halle des National Museum of Natural History in Washington werden auf einer Zeitschiene kleine, unscheinbare Foraminiferen aus dem untersten Danium gezeigt. Sie belegen die dramatischen Umweltveränderungen am Ende der Kreidezeit, die zum Aussterben der Dinosaurier führten.
Zu einer guten Probe gehören möglichst genaue Angaben über Fundort, geologische Zeit und Art der Probennahme. Ambitionierte Sammler werden an einem Fundort diverse Proben nehmen. So lassen sich Unterschiede eines Lebensraums betrachten oder die Schichtenfolge einer fossilen Lagerstätte.
       
Im Einzelnen bestehen qualitativ hochwertige Proben für die Sammlung aus:
  • ca. 500g Rohmaterial. 200g werden unbehandelt zurückbehalten
  • einer genauen Fundortangabe mit Koordinaten, Foto, Beschreibung, Zuordnung zu Angaben in der Literatur
  • einer Beschreibung der Umweltgegebenheiten (Habitat) bei rezenten Proben (z.B. Priel im Watt, Watt trockenfallend, Salzwiese)
  • einer zeitliche Zuordnung, nur soweit solide, mit Bezug zu Literatur (falls vorhanden)
  • der Dokumentation der Aufarbeitungsschritte
  • einzelnen Foraminiferen (mindestens 300 Stück), die zumindest nach Gruppen sortiert in diversen Mikrozellen aufbewahrt werden
  • optischen Fotos, REM-Aufnahmen oder Zeichnungen. REMs fertigen wir nach Absprache.
  • eigenem erläuternden Text und einer Liste benutzter Literatur
  • 5g-50g aufbereitetem und unsortiertem Material zur Weitergabe
  • für Ambitionierte: Werte über Trockengewicht der Probe, Anzahl Foraminiferen in 100g Trockengewicht, Anzahl nach Foraminiferengruppen
Ich empfehle sich nur mit qualitativ hochwertigen Proben zu befassen. Sie ermöglichen die Beschäftigung mit den paläontologischen, geologischen und biologischen Hintergründen. Außerdem ist ein Austausch mit Kollegen (selbst Spezialisten) möglich. Alles zusammen macht meines Erachtens die Beschäftigung mit Foraminiferen so spannend.
Aufbewahrung und Dokumentation
Rohmaterial und aufbereitestes, unausgelesenes Material sollte trocken und dunkel gelagert werden. Die Beschriftung muss eine Wiedererkennung auch nach Jahrzehnten ermöglichen. Ich beschrifte mit allen Angaben das Aufbewahrungbehältnis und lege zusätzlich in die Probe einen Zettel in einem Plastiktütchen. Für den Überblick empfehle ich eine Probenliste zu führen, am besten in Excel, was flexibel, erweiterbar, kompatibel zu Datenbanken und langlebig ist.

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