Sprengung mit GlaubersalzlösungDie Wirkung beruht auf der Ausdehnung des Glaubersalzes beim Kristallieren aus einer Lösung. Das Material wird in 5cm große Stücke zerkleinert und im Ofen getrocknet. Bei tagelanger Trocknung an der Luft muss es vor Verunreinigungen geschützt werden. Wasser wird erhitzt auf ca. 60 Grad und solange Glaubersalz eingerührt, bis sich nichts mehr löst. Das getrocknete Material wird in ein Behältnis gegeben und mit der heissen Glaubersalzlösung vollständig übergossen. Nun erhitzt man oder wartet, bis die Flüssigkeit verdunstet ist. Danach wird über einem Sieb solange mit warmen Wasser gespült, bis das Glaubersalz entfernt ist. Bei mir führte diese Methode zu starken Zerstörungen und lästigen Glaubersalzanhaftungen. Ich kann sie nicht empfehlen.
Essigsäure 96%-100%ig und KupfersulfatNicht zu festes Kreidematerial wird effektiv mit Eisessig (=96%-100%-iger Essigsäure) und Kupfersulfat aufgeschlossen. Das Kupfersulfat bindet Wasser und vermeidet damit eine Säurebildung, die die Gehäuse anlöst. Das Kreidematerial sollte absolut trocken sein. Das Kupfersulfat (2g-5g pro 100ml Essigsäure) wird in die 96-100%-ige Essigsäure eingerührt. Es löst sich nicht und sollte während des Umrührens auf das Material gegeben werden und es komplett bedecken. Die enstehende Masse wird alle 5 Minuten umgerührt bis sie fest wird. Das Kupfersulfat gelangt dorthin, wo Wasser frei wird und bindet es. Die Masse geht im Verlauf von 1-2 Stunden wie ein Kuchen auf und wird pulvertrocken. Man kann nun 12 Stunden warten (laut Literatur) oder sofort das Pulver in 10-20 l kaltes Wasser schütten und über einem Feinsieb waschen.
Eisessig und Kupfersulfat sind hochgiftig, sie dürfen nicht eingeatmet werden. Es sollte nur in einem Labor mit Abzug, Schutzkleidung und mit fachlicher Aufsicht gearbeitet werden. Da Kreideproben oft sehr ergiebig sind werden auch mit einer kleinen Rohmaterialmenge von 100-200g gute Ergebnisse erzielt.
Weitere Verfahren
Aus der Literatur sind weitere teils teure und hoch giftige Verfahren bekannt. Sie bedeuten, dass das Material nur schwer aufschließbar ist und die Foraminiferen selbst bei deren Anwendung eher schlecht erhalten sein werden. Derartiges Material sollte erst gar nicht bearbeitet werden oder für
Dünnschliffe dienen.